Die Klinik für Pferdemedizin der Universität Zürich ist neben der Pferdeklinik in Gent, Belgien, die einzige Pferdeklinik in Kontinentaleuropa, welche auf die umfassende Untersuchung und Behandlung von Pferden mit Herzerkrankungen spezialisiert ist.
Neben Herzultraschalluntersuchungen (Abbildung 1), Ruhe-EKG (Abbildung 2), Belastungs- und 24-Stunden-EKG (Abbildung 3), Blutdruckmessungen und herzspezifischer Labordiagnos-tik bietet die Klinik bei Bedarf auch Herzkatheteruntersuchungen und transvenöse elektrische Kardioversion zur Behandlung des Vorhofflimmerns an (Abbildung 4).
Neu bietet die Klinik für Tierärztinnen und Tierärzte ausserdem einen weltweit verfügbaren Kardiologie-Konsultationsservice an: Haben Sie einen Patienten mit unklaren Befunden am Herzen? Möchten Sie sich absichern und eine Zweitmeinung einholen? Sind Sie unsicher, ob Sie einen Patienten für eine Herzabklärung überweisen sollen? Oder haben Sie eine digitale EKG-Aufzeichnung gemacht aber haben keine Zeit, sie zu analysieren? Dann kontaktieren Sie die Pferdeklinik in Zürich und senden Sie den Experten ihre Befunde, inklusive EKG- oder Ultraschallaufnahmen, zu.
Das Kardiologie-Team steht Ihnen bei der Analyse und der Interpretation Ihrer Befunde zur Seite. Bei Bedarf können innerhalb der Schweiz auch Geräte für Ruhe- oder Belastungs-EKG-Aufnahmen ausgeliehen werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Swiss Equine Cardiology Consulting Webseite (https://www.tierspital.uzh.ch/de/Pferde/cardio-consulting-de.html).
Zum Abschluss noch ein Fallbeispiel eines Pferdes mit akutem Herzversagen aufgrund einer Herzmuskel- und Herzbeutelerkrankung.
Ein 25-jähriger Hannoveraner Wallach wurde mit Anzeichen eines akuten Herzversagens und Vorhofflimmern vorgestellt. Ein Herzbeutel-Erguss und eine Herzmuskelschädigung wurden mittels Herzultraschall- und Laboruntersuchungen als Ursache festgestellt. Die unmittelbar durchgeführte Punktion des Herzbeutels mit Drainage der Flüssigkeit (Perikardiozentese) führte bereits nach wenigen Stunden zu einer Stabilisierung des Patienten. Nach einwöchiger Intensivtherapie konnte der Wallach wieder in die Obhut der Besitzer entlassen werden. Eine Nachkontrolle nach 2 Monaten ergab eine vollständige Abheilung des akuten Geschehens mit residualer Bindegewebseinlagerung im Herzmuskel. Das Risiko einer weiteren reiterlichen Nutzung muss nach Wiederaufnahme eines moderaten Trainings mittels Herzultraschall und Belastungs-EKG beurteilt werden.